Heute am Sonntag fand das kleine Finale statt und nachdem ich den Posaunenchor von dem Agape Junior Seminary auf ihr Vorspiel vorbereitet hatte erwartete ich den heutigen Tag auch mit einer guten Portion Spannung.
Schon in unserem Pastorat hörten wir über die Lautsprecher an diesem Morgen die Begrüßung der verschiedenen Chöre. Als wir uns zu um 10h auf den Weg zum Bibelschulgelände machten war dort ein buntes Gewimmel von Sängern in den verschiedensten Chorgewändern. Auch wenn es kurz vor 10h war, gab es erst mal noch im Lehrerzimmer den obligatorischen Chai mit einer „Kleinigkeit“ zu essen. In aller Seelenruhe machte man sich danach auf zum Gottesdienst.
Bereits im Gottesdienst stellten sich die Chöre mit je einem Lied vor und da an einem so wichtigen Tag wie heute auch eine ordentliche Predigt nicht fehlen durfte, wurde es einfach mal ein etwas längerer Gottesdienst.
Bevor es mit dem eigentlichen Contest losgehen konnte, wurde die Reihenfolge der Chöre ausgelost. Es gab fünf Blöcke (Frauenchor, Jugendchor, Secondary-Chor, Gemischter Chor und Posaunenchor) und jeder Chor hatte seine Performance vorbereitet. Schließlich ging es los und wiedermal konnte ich begeistert den Facettenreichtum tanzanischer Chormusik erleben. Es war eine Wonne, die verschiedenen Chöre zu hören und zu sehen, auch wenn ich nach wie vor meine Vorbehalte gegen diese Form des Wettkampfes habe.
Je näher wir dem Ende kamen desto mehr stieg die Spannung bei mir, denn den letzten Block bildeten die Posaunenchöre. Kurz vor ihrem Auftritt war ich nochmal bei den Jungs gewesen, die unendlich aufgeregt waren und am liebsten alles nochmal geprobt und ausprobiert hätten. Die Konkurrenz war in ihren Augen groß und so stieg die Nervosität nur noch mehr. In der Tat war der Posaunenchor aus Lole mit schwerem Gerät angerückt und hatte seinem Namen entsprechend („Lole Brass Band“) auch Schlagwerk mit dabei.
Die Jungs vom Seminary waren als zweites dran und zogen zu „Danke für diesen guten Morgen“ ein. Direkt im ersten Stück, Robbles „Swing low“, gab’s einen Patzer und so brachen sie ab und setzten ziemlich souverän nochmals an. Etwas schneller als geprobt brachten sie es dann über die Bühne. Das zweite Stück klappte ziemlich grandios und so wurden sie mit reichlich Applaus verabschiedet.
Bevor es zu der Punkteverteilung kam, gab es zunächst Mittagessen – immerhin war es schon kurz vor 4 Uhr. Als dann wieder alle zusammengekommen waren, erläuterte der Juryvorsitzende die Bewertungskriterien und gab ein Feedback zu sämtlichen Beiträgen. Gleichzeitig machte er eine kleine Chorleiterschulung daraus, so dass jeder Chor an diesem Tag etwas lernen konnte.
Nachdem den Vorjahressiegern eine DVD des letztjährigen Contest überreicht wurde, wurden endlich die Punkte verteilt. Zunächst die Vocalchöre und zum Schluss die Posaunenchöre. Mit einem Vorsprung von 15 Punkten gewannen die Jungs vom Agape Seminary den ersten Platz, vor der Brassband aus Lole. Sie waren total aus dem Häuschen, freuten sich tierisch und waren ebenso stolz. Nun fahren sie am nächsten Wochenende zum Finale nach Hai, wo sich die besten Chöre aus dem Kilimanjarodistrict treffen.
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