Montag, 29. März 2010

Entsendung (21.März 2010)

In der vergangenen Woche habe ich nun mein Flugticket bekommen und damit auch den genauen Abflugtermin: 11. April 2010, 18:05h ab Hamburg.

Schon länger stand der Termin für meinen Entsendungsgottesdienst fest und emotional war der 21. März für mich das Datum an dem meine Kieler Zeit enden und ich mich nach Afrika aufmachen würde. Nach dem heutigen Entsendungsgottesdienst bin ich einfach überwältigt von dem wunderbaren und rundherum gelungenen Tag.

Nachdem in den Kieler Nachrichten der Entsendungsgottesdienst gleichzeitig als mein Abschied als Posaunenchorleiter vom Lutherposaunenchor angekündigt wurde, war die Lutherkirche am Schrevenpark gut gefüllt. Der Posaunenchor war durch befreundete Bläser aus den Nachbarchören ergänzt, so dass es für mich in vielerlei Hinsicht ein besonderes Klangerlebnis war. Getreu der Maxime meines Großvaters „Wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören“, kann ich nach diesem Gottesdienst getrost die Leitung an Mirja und Alina abgeben und freue ich mich total, dass es im Lutherchor nach Ostern nahtlos weitergehen kann. In meiner Kieler Zeit und manchen Unannehmlichkeiten des Examens war mir der Posaunenchor stets Ausgleichs- und Motivationspunkt gleichermaßen – wiewohl ein Ort um mit guten Freunden Musik machen (lassen) zu können.

Der heutige Tag hat nun meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Nicht nur von wie vielen, sondern vor allem mit welcher Herzlichkeit ich verabschiedet wurde hat mich tief bewegt. Sicherlich werde ich den einen oder die andere in den nächsten Tagen noch einmal sehen, doch um diesen gemeinsamen Gottesdienst zu wissen ist eine besondere Qualität des Abschiedes und des Neubeginns. Dankbar sitze ich nun in meiner Kieler Wohnung zwischen den noch nicht gepackten Umzugskartons und lasse diesen ereignisreichen Tag Revuepassieren; gerade habe ich nochmal die Predigt gelesen und denke an den feierlichen Gottesdienst, die zahlreichen Überraschungen (inklusive eines „Fakultätsspontanchores“) beim anschließenden Beisammensein und den Spaziergang mit meine Eltern durch den Botanischen Garten. Nach diesem langen Schneewinter ist ein solcher Frühlingssonntag in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Geschenk.

Erster Eintrag

„Du schreibst doch mal?“, oder „Hast Du denn in Afrika auch Email?“ wurde ich häufig in den letzten Tagen gefragt. Ich selbst habe manches Mal die Erfahrung gemacht, dass ich mich zwar total über eine ausführlichere Email gefreut habe, dann aber nicht grade die rechte Zeit hatte um sie in Ruhe zu lesen oder gar zu antworten. Aus dieser Erfahrung heraus und aufgrund so manchem ermunternden Zuredens habe ich mir also nun diesen Blogg eingerichtet. Ein bisgen fremd ist es schon noch hier zu schreiben und nicht genau zu wissen wer ihn wann und wo lesen wird. Doch würde ich mich freuen auf diesem Wege Euch einen möglichst bunten Einblick in meine „besondere Zeit“ zu gewähren und für mich selbst ein Medium zu schaffen anhand dessen ich später mich an die Zeit in Afrika erinnern kann. Sicherlich werden die Einträge mal spannender und mal weniger spektakulär sein – doch so ist ja unser Leben und beides macht es aus. So beginne ich mit dem Schreiben also auch schon vor meiner eigentlichen Abreise in der Vorbereitungszeit noch in Kiel, denn die gehört zu dem Stipendium ja mit dazu. Zumal mit Beginn des Stipendiums einerseits zwar meine Studienzeit endet, anderseits aber beides, nicht nur zeitlich, eng miteinander verbunden ist.