Sonntag, 1. August 2010

Die Affen rasen durch den Wald...

Zwar nicht bei mir in Mwika, doch bei einem Wochenendbesuch einer anderen Voluntaerin in Leguruki (zwischen Mount Meru und Kilimanjaro) durften wir dieses Spektakel hautnah zu spueren bekommen.

Gemeinsam mit ihrem Freund machte ich mich zu einem kleinen Nachmittagsspaziergang auf den Weg zu den Affen. Wir wussten zwar nicht genau, wo sie sich aufhalten wuerden, aber das es welche in dem Waeldchen geben sollte, das hatten wir von einigen Schuelern des VTC gehoert.

Auf dem Weg Richtung Wald gruesst uns ploetzlich eine Stimme aus dem Maisfeld und wenig spaeter erschien auch der dazugehoerig Mann. Wie es uns geht, wer wir denn seien und wohin wir wollten wurden wir nach typisch tanzanischer Art gefragt.
Ach, zu den Affen... ja, er wollte sowie so grade... und er bringt uns hin. Er wuerde sich nur noch fix was anders anziehen und dann koennten wir los. Nach einer Weilchen kam er in einem frischen Hemd und blitzblanken Schuhen wieder und wir konnten losziehen. Bald wuchs unser Tross noch um ein paar Kinder an und wir naeherten uns so gar nicht dem Wald den wir angepeilt hatten.

Schliesslich standen wir vor der Lehmhuette eines Mzees (Mzee ist ein alter Mann), der in Hockstellung Bohnen ausdrosch. Nach einem kleinem Plaeuschen kam er schliesslich mit und hinter seinem Haus gings weiter, bis wir an einem dicht begruenten Abhang standen. Hier sollten nun die Affen sein und damit wir das glaubten warf er prompt einen Stein irgendwo ins Dickicht. Daraufhin raschelte es ordentlich in den Baeumen und wir sahen tatsaechlich auch einige schwarze Schatten. Danach war's wieder still und nur vereinzelt knackte nochmal ein Ast.
Unser Guide merkte, dass wir nicht so voll befriedigt waren und zog mit uns und den Kindern ab. Schliesslich landeten wir dann doch in einem Waeldchen und dort sahen wir hoch oben in den Baumwipfeln tatsaechlich die Affenbande gemuetlich sitzen. Immer weiter fuehrte er uns in das Waeldchen, so dass wir schliesslich ganz in der Naehe der Affen waren und sie wunderbar beobachten konnte.

Er verabschiedete sich von uns, weil er im Wald nun noch Baeume suchen wollte - kleine Baeume fuer seinen Garten und wir blieben einfach noch stehen und genossen diese besondere Art der Safari.

Anscheinend waren wir fuer die Affen mindestens genauso interessant, wie sie fuer uns und so kamen sie immer naeher, blieben auf den Aesten um uns herum sitzen und schakerten mit uns. Anfangs fanden wir das auch noch ganz lustig und waren ganz angetan davon, wieviele Affen es waren. Die Kleineren hatten wir ja schon in den Baeumen tollen sehen, doch nun kamen auch die alten Herren an und Muetter mit ihren Kleinen unter dem Bauch. Etwas komisch wurde es uns zumute, als um uns herum irgendwelche Sachen aus den Baeumen ziemlich zielgerichtet neben uns zu Boden fielen und die Einschlaege immer dichter kamen. Einige, die sich wohl besonders lustig fanden, veranstalteten ein Zielpinkeln, was allerdings aufgrund des Ast-und Blaetterwerkes nicht hunderprozentig gut ankam.

Wir beschlossen ein wenig weiter zu ziehen - scheinbar hatte die Affenhorde die gleiche Idee und so zogen wir gemeinsam durch den Wald und dem Waldrand entgegen. Dort verabschiedeten wir uns ohne viele Worte - um aber direkt unserem Guide in die Arme zu laufen. Der kam mit nem ganzen Strauss kleiner Baeumchen auch grade vorbei und freute sich uns zu sehen. Wir waren etwas verdutzt und konnten uns das nicht so ganz erklaeren. Aber immerhin fuehrte er uns wieder zurueck und lud uns fuers naechste Mal zu sich nach Hause ein.

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