Ja, auch in Afrika kann man frieren. Und das kommt für mich relativ überraschend, auch wenn ich in meiner Vorbereitungszeit davor gewarnt wurde.
Anfangs habe ich meine Schüler noch belächelt, als sie dick eingemummelt morgens im Unterricht erschienen. Es ist aber wirklich ein ziemlich lustiges Bild, wenn eine Massai-Mama mit dicker Daunenjacke, blau-rot karierter Decke und großer Pinguinmütze ankommt, oder wenn im Sala ya Asubuhi eine Schülerin in einem Fleece sitzt, welches von einer verschneiten Winterlandschaft mit Rehen geziert wird. Bald schniefte und hustete es in jeder Kirchenbank und auch beim Chor waren die Reihen etwas gelichtet. Pole sana! Nun taten sie mir wirklich leid.
Ich selbst lief immer noch im (langärmeligen) Hemd rum und wurde davon von einigen Schülern missfällig angeschaut. Galt ich doch als Verräter. Immerhin ist es durch die Veränderungen mit dem Unibetrieb auch zu einer Umstellung der Semesterzeiten gekommen. Es ist das erste Jahr, in dem so spät die Bibelschüler noch auf dem höher gelegenen Campus weilen. Na, und wenn die Lehrer nicht frieren, dann kann es ja so schlimm nicht sein und an den Semesterzeiten braucht auch nichts abgeändert zu werden.
Immer wieder wurde ich gefragt, ob die Temperaturen jetzt so wie in Deutschland wären. Da mein Handy mit integriertem Thermometer Pfingsten den Geist aufgegeben hat, konnte ich die Frage nicht wirklich beantworten. Aber subjektiv würde ich dem jetzt alle male zustimmen. Besonders nachts freue ich mich über meine herrlich wärmende Decke. Das Duschen fällt mir da schon schwerer, denn warmes Wasser aus der Wand gibt es für mich nur im Haria-Hotel in der Stadt. Inzwischen trage auch ich meine Fleecepullover und bin sehr dankbar, dass ich den Tipp bekommen habe sie mitzunehmen.
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