Neben der Kälte wird die Wetterlage hier oben auf dem Berg noch maßgeblich von den Regenfällen und Nebeltagen bestimmt. So dass ein Gang über den Markt auch gerne mal zur Schlammschlacht werden kann.
Vergangenen Freitag hatte ich Probleme den etwas höher gelegenen Markt sicheren Fußes überhaupt zu erreichen. Hier sind die Wege ja nicht befestigt und wenn es den ganzen Tag regnet und voller Marktbetrieb ist, dann wird der Schlamm ziemlich glitschig. Viele der Marktfrauen hatten ihre Malapas (Flipflops) ausgezogen und gingen barfuß. Ungeachtet des zahlreichen Unrates der im Matsch war. Ich war ziemlich froh als ich mit meinem Einkaufskorb voller Bananen, Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Auberginen und Orangen ohne auszurutschen wieder zuhause angekommen war.
Umso erschrockener war ich, als ich am Sonntag zum Fußballspiel in die Stadt fuhr und nach einigen Höhenmetern bemerkte, dass es hier bedeutend trockener war.
Je näher wir nach Moshi kamen, desto trockener und staubiger wurde es. Die Maispflanzen sahen regelrecht dürr aus und auch die Pflanzen der in voller Blüte stehenden Sonnenblumenfelder ließen ihre Köpfe hängen. Bereiche die vor knapp zwei Wochen noch grün waren, waren nun rot und kahlgefressen. Immer mehr Ziegen- und Kuhherden fielen mir auf, die durch die Dornen getrieben wurden und sich an den Wasserläufen sammelten, in denen das Wasser aus den Bergen als rot-braune Brühe herabströmte.
Das war nun also das Afrika, so wie ich es eigentlich erwartet hatte. Die ganzen letzten zwei Monate hatte ich gar nicht das Gefühl wirklich in Afrika zu sein. Vielmehr kam es mir vor einfach ein paar Monate übersprungen zu haben und im europäischen Sommer gelandet zu sein.
Ich war regelrecht geschockt. Wieviel doch 500 Höhenmeter ausmachen!
Seit dem sehe ich den Regen und den Nebel mit anderen Augen. Selbst wenn die Bauern (und fast jeder hat hier sein eigenes Maisfeld) etwas in Sorge sind, dass die Feuchtigkeit dem Mais schaden könnte. Immerhin wollen sie ja in zwei Wochen die ersten Kolben ernten und für eine optimale Ernte bräuchte er nun auch in den Bergen Sonne.
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