Freitag, 4. Februar 2011

Ein ganzer Monat ohne Einträge…

Das heißt aber nicht, dass nichts berichtenswertes passiert wäre. Im Gegenteil liegt es wohl vielmehr daran, dass ich es einfach nicht geschafft habe einen kleinen Beitrag zu verfassen. Sicherlich hat sich im Laufe der Zeit ein Alltag eingestellt, der mir dann ziemlich unspektakulär vorkam. Und sicherlich gab es durch die vermehrten und langanhaltenden Stromausfälle auch technische Hindernisse. Bei bis zu 13-stündigen Stromausfällen macht selbst der beste Laptop- oder Handyakku schlapp und der für den bibelschuleigenen Stromgenerator wurde das Mafuta, der Treibstoff, auch rationiert.

So klafft nun am Ende meiner Zeit in Tanzania eine Lücke in diesem Blogg.
Vielleicht steht sie sinnbildlich dafür, dass dieser Blogg tatsächlich nur einen kleinen und damit natürlich unvollständigen Einblick in meine Erlebnisse geben konnte. Es beschleicht mich schon jetzt ein wenig Wehmut, wenn ich bedenke was ich alles gar nicht in Worte fassen konnte und was so in Vergessenheit zu geraten droht. Beispielsweise tauchen die mitreißenden Chorproben mit Agnes nur am Rande auf und der Besuch von Lena mit dem traumhaften Zanzibar-Wochenende und der Delfinbegegnung habe ich gar nicht erwähnt.

Ebenso habe ich hier nicht über den Weihnachtsbesuch meiner Eltern berichtet, obwohl es einige Bytes zu berichten gäbe. Angefangen mit dem Weihnachtsessen beim Bischof, der Safari in den Tarangire-Nationalpark und den verschiedensten Spaziergänge durch Bananenhaine, Kaffeplantagen, und Bergschluchten zu Wasserfällen und Berggipfeln. Nicht zu schweigen von den zahlreichen Busfahrten und ganz unterschiedlichen Stadtbesichtigungen und natürlich von dem herzlichen Empfang meiner Eltern durch das Kollegium an der Bibelschule. Aber letztlich auch der ganz normale Alltag in Mwika und die Fahrt wieder vom Berg runter mit Sack und Pack im Dalla-Dalla. Schließlich musste ich für das Gepäck doch mehr bezahlen als für meine Mutter, und das obwohl sie keine afrikanische Mama ist – dabei habe ich so verhandelt...

Auch über meine letzte Woche in Tanzania habe ich nichts geschrieben, obwohl ich noch einmal das Gesamtpaket Afrika geliefert bekam. Mit all den spektakulären Begebenheiten wie Busfahrten auf denen man Elefanten, Giraffen und Büffel am Straßenrand beobachten kann, von der Polizei angehalten wird und später einen ganz besonderen Umweg nehmen durfte. Traumhafte Landschaften die ich so nicht auf Bildern festhalten konnte, aber hoffentlich in meinem inneren Fotoalbum abgespeichert habe. Wunderbare Gespräche mit „altbekannten“ und auch „neuen Tanzaniabekanntschaften“, die mir in vielen Dingen geholfen haben das Land und seine Menschen, aber auch D’land und seine Menschen zu verstehen und vielleicht mal aus einem anderen Blickwinkel sehen zu können.

Und wie ich über die letzten Tage in Tanzania schreiben sollte… ich weiß es nicht. Scheinbar ist es ähnlich wie mit den Spuren im Sand. Gerade dann wenn es besonders viel oder wichtiges zu schreiben gäbe, dann liest man nichts. Andersherum kann man wohl auch nicht den Schluss ziehen, dass ich nichts zu tun gewusst hätte, wenn es einiges zu lesen gab.
Ob das mit Rundbriefen anders geworden wäre… ich weiß es nicht.

Wenn ich meinen ersten Eintrag lese, dann kommt es dem ziemlich nahe, wie es gedacht war. Ich wollte ein Medium schaffen mit dem ich relativ unverbindlich und doch persönlich einen Einblick in mein Leben in Tanzania geben konnte. Das kann natürlich kein Telefonat oder persönliches Gespräch ersetzen. So freue ich mich schon auf so manches Käffchen oder ´nen Teeplausch um vielleicht die ein oder andere Begebenheit nachzuerzählen, aber auch um auf den neuesten Stand hier in Deutschland gebracht zu werden.

Dass mein Blog in diesen neun Monaten deutlich mehr als 3500 Aufrufe verzeichnet und tatsächlich von Servern rund um den Globus aufgerufen wurde hat mich doch überwältigt. Sicherlich hat sich auch so mancher über eine etwas aparte Googlesuche hierher verirrt. Doch letztlich habe ich mich über jeden Besucher gefreut und vor allem über die positiven Rückmeldungen. Deswegen möchte ich mich nun auch bei Euch bedanken, dass ihr auf diesem Wege an meinem Leben in Tanzania teilgenommen habt.

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