Eine unserer TEE-Stationen führte uns auch in die Massai-Steppe. Da es dort kein Gästehaus gab, schlief das Missionarsehepaar in einem Zelt und überließen mir das Auto. Schon seit Beginn der Reise hatte ich mich auf dieses Erlebnis gefreut, stellte ich mir doch den Sternenhimmel – fern jeglicher künstlicher Lichtquelle überwältigend vor. Diesem Erleben sollte auch der Vollmond keinen Abbruch tun, denn der ging glücklicherweise erst später auf.
Bei unserer Ankunft wurde uns zur Begrüßung der obligatorische Chai kredenzt, obwohl es zu der Zeit dort ein Problem mit der Wasserversorgung gab. In der Vorstellungsrunde, in der jeder von den Ereignissen der letzten Wochen berichtet, war das fehlende Wasser auch eines der Hauptanliegen. Aber auch die Übergriffe von Hyänen auf Menschen beschäftigten die Schüler. Wir dachten zunächst an ein Verständigungsproblem. Doch als der nächste Schüler ebenfalls von der tödlichen Attacke einer Hyäne berichtete, war zumindest ich überrascht.
So glaubte ich am nächsten Morgen auch eher an einen Scherz als ich gefragt wurde, ob ich die Hyäne in der Nacht gehört hätte. Sicherlich habe ich die streunenden Hunde durch das Autofenster beobachtet und hatte sie auch gehört. Doch eine Hyäne? Das schien mir trotz der Schauergeschichten ein wenig weit her geholt. Sicherlich konnte die Missionarin die Hunde, die ich in der Nacht gehört hatte ziemlich markant nachmachen. Dennoch zweifelte ich daran, dass das eine Hyäne gewesen sein sollte.
Erst eine Woche später wurde ich überzeugt, als sie die Geschichte vor einigen Massaikindern erzählte und diese in schallendes Gelächter ausbrachen. Sie konnten sich ausschütteln vor Lachen, dass ich das Jaulen eines Hundes nicht vom Lachen einer Hyäne unterscheiden könnte.
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