natuerlich ist die erste woche schon laengst rum, doch wie versprochen, wollte ich wenigstens den bericht zu den bildern liefern ;-)
Inzwischen neigt sich meine erste Woche Afrika schon dem Ende entgegen.
Während ich diese Zeilen schreibe umgibt mich ein flirrender und zirpender Klangteppich zahlloser Grillen, zwischendurch kläffen ein paar Straßenhunde und ab und an rauscht ein Landrover am Haus in Moshi vorbei. Meine erste Woche hier in Tanzania neigt sich so langsam dem Ende entgegen und ich platze fast vor Eindrücken.
So weiß ich auch gar nicht so recht, wo ich anfangen soll.
Vorneweg: mit Flug und Gepäck hat alles planmäßig geklappt und trotz lediglich einer Kopie meiner Aufenthaltsgenehmigung kam ich relativ problemlos durch die Kontrolle. Morgen werden wir den offiziellen Stempel für den Pass im Office nachholen.
War bei meinem Abflug in Deutschland Afrika auch gedanklich noch irgendwie weit weg – so setzte sich spätestens im Flieger von Nairobi nach Tanzania ein Grinsen in meinem Gesicht fest. Immer wieder musste ich an meine erste Afrikareise vor zwei Jahren denken. Spätestens als das Frühstück in Safari-Lunchboxes serviert wurde und ich unter mir ab-und-an einen Blick auf die afrikanische Landschaft erhaschen konnte wuchs in mir die Vorstellung tatsächlich für längere Zeit nach Tanzania zurückzukehren. Besonders ergreifend war schließlich, als sich Stückchen für Stückchen das Bergmassiv des Kilimanjaros vor meinem Fenster vorbei schob und er mich mit einem bilderbuchartigen Blick auf den schneebedeckten Kibo in Tanzania begrüßte. Durch die derzeit herrschende Regenzeit und den Sonnenaufgang erschien die Spitze regelrecht kitischig vor dem strahlendblauen Himmel. Im Landeanflug breitete sich unter mir die grüne Ebene aus und je tiefer wir kamen, desto deutlicher konnte ich Hütten, Felder und Grale mit Viehherden erkennen. Ja, nun war ich auf dem Weg nach Afrika!
Inzwischen habe ich festgestellt, dass ich tatsächlich mit 20kg Gepäck ausgekommen wäre. Ach, was hatte ich für eine Vorstellung und was habe ich alles mitgeschleppt, was man hier gut gekauft bekommt. Man kann tatsächlich so gut wie alles bekommen, was man zum alltäglichen Leben bräuchte – bis hin zu Nutella und Eiscreme.
Nun am Ende der ersten Woche hat sich auch mein Stundenplan so langsam zu Recht geruckelt und ich habe die ersten Stunden bereits gehalten. Derweil noch „very strange“ und vielleicht kann ich’s am besten mit meinem derzeitigem Lieblingssatz umschreiben „everything is so new and interresting for me“.
Ab der kommenden Woche werde ich dann wohl auch in die Nähe Mwikas ziehen. Sicherlich werden sich mir dann die Strukturen der Bibleschool weiter klären und ich hoffentlich ins Kiswaheli hineinfinden. Zurzeit fahren wir jeden Morgen mit dem Landrover den Berg hinauf, was je nach Regenschauerlage eine slipprige oder holprig-staubige Angelegenheit ist. Für mich ist es jedesmal ein kleiner Film der vor den Scheiben des Wagens abläuft.
Man könnt meinen ich wär in Afrika, irgendwo am Kilimanjaro und draussen laufen Kinder in Schuluniformen zur Schule, Frauen in bunten Tüchern und Hacken auf dem Kopf zum Feld, Jungs mit Wagen und gelben Kanistern zum Wasserholen. Wir würden zahllose Fahrradfahrer, Motorradfahrer und scheinbar hoffnungslosüberladene Kleinbusse überholen, die grade an den Straßenrand halten um doch noch einen Schwung Menschen mit Taschen und Körben einzuladen. Und wenn wir weiterfahren treiben am Straßenrand Männer Schafe, Ziegen und Kühe vor sich her, die aber eigentlich viel lieber das frische Gras vom Straßenrand fressen würden. Da haben es die Hühner doch besser, die dort picken können wo sie wollen. Und sei’s auch zwischen den kleinen Mais- und Bohnenpflanzen, bei denen ich mir einbilde, ich könnte ihnen Tag für Tag beim Wachsen zuschauen.
Dass dies dann doch irgendwie real sein muss merke ich spätestens dann, wenn ich mich wie zu besten Examenszeiten am Schreibtisch wiederfinde um über den Hebräerbrief eine „Lesson“ aus den Fingern zu saugen. Oder wenn ich abends mein Moskitonetz unter die Matratze gesteckt habe, dass Licht gelöscht habe und anhand des kleinen grünen Schwanzes unter dem bunten Bild an der Wand weiß, dass dort der Gecko sitzt der heute Nacht mich vor lästigen Mücken bewahren würde, wenn sich doch eine durch die Fliegengitter geschummelt hätte.
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