Als beschlossen wurde, dass die Bibelschule zur Universität ausgebaut werden sollte war klar, dass sich einiges verändern wird. Und es hat sich auch einiges verändert.
Am auffälligsten ist wohl das unterschiedliche Auftreten der Studierenden gegenüber den Bibelschülern, sowohl kleidertechnisch als auch vom Gehabe. Mir, der dieses Nebeneinander von Universität und Bibelschule seit knapp 8 Monaten beobachtet, ist dies besonders aufgefallen, als im September und Oktober nur für die Bibelschüler der Unterricht wieder begonnen hatte. Die Universität begann erst nach den Wahlen.
Als dann die Studentenmassen auf den Berg strömten veränderte sich die Stimmung merklich. Der sonst beschauliche, manchmal etwas verschlafene Campus wurde weltlich belebt. Bei alleine dreihundert Studierenden im ersten Semester kamen die rund 200 Bibelschüler leicht ins Hintertreffen. Auch der Platz wurde für die Studierenden knapp und so wurde nach Ausweichmöglichkeiten für die Unistudenten gesucht.
Seitdem finden auch in der Kapelle Vorlesungen statt. Nach der Morgenandacht ist es dann ein Gedränge und Geschiebe während die Andachtsbesucher hinausziehen wollen und die Vorlesungsbesucher hereinströmen. Dabei merkt man den Unmut auf beiden Seiten und manchmal wird dann auch ein Ellenbogen ausgefahren.
Es hat sich also bereits einiges Verändert. Doch leider zeichnen sich diese Veränderungen noch nicht auf der strukturellen Ebene ab. Vor knapp einem Monat wurde zwar der Internetanschluss mit „Großer Gott wir loben dich“ offiziell begrüßt, doch wirklich funktionieren tut der noch nicht. An der Raumsituation wird sich so schnell wahrscheinlich auch nichts ändern können. Allerdings wurde vor meiner Ankunft bereits die Bibliothek räumlich vergrößert, wann der freie Platz jedoch mit angemessenen Büchern gefüllt wird ist auch noch offen.
Vieles ist sowohl für die Bibelschüler als auch für die Unistudenten unbefriedigend.
In der letzten Woche sind zumindest die Unistudenten in den Streik getreten. Nach der Andacht besetzten sie die Kapelle und protestierten, diskutierten und demonstrierten ihre Vorstellungen. Dabei ging es in der ehrwürdigen Kapelle teilweise hoch her und sie war so gefüllt, dass an den Fenstern diejenigen standen, die drinnen keinen Platz mehr bekommen hatten.
Inwiefern ihre Anliegen zeitnah Berücksichtigung finden scheint fraglich. Zumindest die Forderung nach Absetzung eines Lehrers wurde sofort nachgegangen und dieses per handschriftlichem Aushang bekannt gegeben. Auch unter den Lehrern wird nun über „nicht ganz optimale“ Bedingungen diskutiert. Beispielsweise überlegt man die Studierendenlisten zumindest alphabetisch anzulegen und nicht die Namen je nach Ankunft zu führen. Wer weiß, vielleicht werden ja zum nächsten Semester auch Immatrikulationsnummern verteilt….
Gestern war der Unipräsident aus Moshi gekommen, um die Wogen ein wenig zu glätten – doch das Gegenteil wurde erreicht. Nach einer langen Sitzung bis in die Abendstunden, war der Weg auf die Straße Mwikas mit großen Steinen vom Straßenbau versperrt und vereinzelte Steine flogen auf das Dach der Chappel.
In der Andacht heute Morgen informierte der Stellvertretende Principal über die Situation und bat alle die Chuo in ihre Gebete mit aufzunehmen.
Es wird also spannend in die Weihnachtsferien gehen….
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Das Weihnachtsfest steht vor der Tür!
AntwortenLöschenIch wünsche Dir, lieber Jens, gesegnete und fröhliche Feiertage. Ihr werdet sicher fröhliche Gottesdienste feiern, mit viel Musik und Tanz. Die Posaunen werden ertönen! Musik ist immer etwas Schönes.
In unserer Kirche hatten wir auch einige Konzerte. Es waren Achtertische aufgestellt und es gab zwischendurch Häppchen (Fingerfood). Zur Beleuchtung waren Teelichter aufgestellt und die Musik brachte die richtige Stimmung. Es soll sehr schön gewesen sein. Leider konnte ich an all dem nicht teilnehmen. Wenn mir davon erzählt wird freue ich mich auch.
Mit großem Interesse habe ich Deine Erzählungen, Oktober über die Wahlen und November die Besichtigung des Orgelbauens, die Frank mir ausgedruckt hatte, gelesen.
Die Übermittlung durch die heutige Kommunikationstechnik ist gewaltig. Immer wieder muss ich sagen:"Ein Wunderwerk der Technik!"
Nun geht Deine Zeit , lieber Jens, in Tansania langsam zu Ende. Ich freue mich schon, so Gott will, auf unsere Telefonate.
Bis dahin grüße ich Dich ganz herzlich und wünsche Dir, lieber Jens, alles Gute im Neuen Jahr.
Gottes schützende Hand sei über und mit Dir, Deine Tante Marga.
Diesen Grüßen schließen wir uns an und wünschen Dir Jens, Frohe Festtage und einen Guten Rutsch ins 2011, herzlichst Conny & Frank.